10 Jahre Adventskalenderverkauf erbringen 200.000 Euro Spendengelder

Der Lions Club Hagen-Mark feierte in 2015 ein besonders Jubiläum. Zum 10. Mal in Folge wurde der mittlerweile stark nachgefragte Lions-Adventskalender zum Verkauf angeboten. Aus Anlass des Jubiläums ist die Anzahl der Kalender wegen der großen Nachfrage von 4.000 auf 5.000 erhöht und erfreulicherweise auch verkauft worden. Es konnten in 2015 insgesamt 350 Sachpreise oder Gutscheine mit einem Gesamtwert von mehr als  10.500 € gewonnen werden. Mit dem Erlös in Höhe von 25.000 € werden aufgrund der aktuellen Situation vorrangig Projekte gefördert, die jugendlichen Flüchtlingen die Integration in unsere Gesellschaft erleichtern und ihnen ermöglichen sollen, hier eine 2. Heimat zu finden.

In den 10 Jahren sind insgesamt 31 Jugend- und Kinderprojekte in Hagen gefördert worden mit einer gesamten Fördersumme von über 200.000 €. Zum Teil wurde über die Förderung der Eigenanteil der Träger oder der Stadt Hagen ersetzt, sodass zusätzlich, wie in diesem Jahr auch,  öffentliche Fördermittel für die Projekte in Hagen genutzt werden konnten.

Aus Anlass des Jubiläums wurden in diesem Jahr 4 Projekte gefördert.

Es wurde auch die Internetpräsentation wesentlich verbessert, um die Präsentation der Aktion für den Veranstalter, das Lions-Hilfswerk Hagen-Mark e.V., unsere Sponsoren und Förderer wesentlich zu verbessern.  Die Informationstiefe wurde auch im Interesse der Sponsoren mit überraschenden Ergebnissen verbessert.

Die Auswertung der Abrufstatistiken ergab insgesamt 47.000 Seitenabrufe der täglichen Preisveröffentlichungen, d.h. im Schnitt wurde pro verkauftem Kalender ca. 10-Mal die Gewinnzahlen eines Tages aufgerufen. Dabei erfolgte die Mehrzahl der Aufrufe bereits mit mobilen Endgeräten, wofür das Informationsangebot auch speziell ausgelegt war. Die Informationsseite mit detaillierten Informationen zu den geförderten Projekten wurde über 7.000 Mal aufgerufen. Hierzu trug auch die Einrichtung einer Facebook-Seite erheblich bei, die allein über 1.500 Mal aufgerufen wurde.

Neu in diesem Jahr eingeführt, wurde ein Gewinn-Newsletter, der täglich über die Gewinnzahlen, Gewinne und Sponsoren informierte. Dieser wurde über 2.000 Mal verschickt.

Die im Anschluß an die Aktion durchgeführte Online-Umfrage ergab weitere wesentliche Erkenntnisse, die zur weiteren Verbesserung der Aktion in den kommenden Jahren dienen werden. Obwohl die Nutzung der Online-Medien für die Informationsabfrage dominierte (über 90% der Befragten kannten und nutzen die Internetseiten zum Adventskalender), bevorzugen die Käufer die klassischen Verkaufsstellen zum Erwerb. Für über 80% der Befragten kommt ein Online-Kauf des Kalenders nicht in Frage.

Insgesamt erhielt die Kalenderaktion sehr gute Noten, über 90% beurteilten Gestaltung und Attraktivität der Preise gut, die gesamte Aktion wurde mit einer Durchschnittsnote von 1,6 bewertet, 57% der Befragten vergaben die Schulnote „sehr gut“.

Als besondere Jubiläumsüberraschung sind zudem die von Hagenern Künstler gestalteten Lions-Adventskalendermotive der letzten 10 Jahre als Paket mit 10 Klappkarten (inkl. Briefumschläge) für 10.- € während der Adventszeit verkauft worden. Der Reinerlös aus dem Verkauf der 500 Weihnachtskartensets kommt verschiedenen Kinder- und Jugendprojekten in Hagen zu Gute.

 

Mit dem Geld werden und wurden bereits im 10. Jahr die folgenden 4 Projekte gefördert:

 Junge Flüchtlinge in der Arbeitswelt

In Kooperation mit der SIHK und der Handwerkerschaft wird eine 2-monatige Berufsorientierung für junge Flüchtlinge gefördert. Sie besteht aus einem berufsorientierten Kompaktkurs Deutsch (4 Wochen), an den sich ein berufliches Orientierungspraktikum in den Betrieben anschließt. Ziel ist es, den Jugendlichen im Anschluss daran eine berufliche Ausbildung zu ermöglichen, die durch das Jobcenter gefördert werden kann.

Träger der Maßnahme: kommunales Integrationszentrum in Kooperation mit der SIHK und der Handwerkerschaft

Integration durch Sprachförderung für Kinder gemeinsam mit Müttern und Vätern

Mütter, aber auch Väter der Flüchtlingskinder, die in den Kitas und Familienzentren betreut werden, erhalten dort Sprachfördermaßnahmen auf niederschwelligem Niveau z.B. durch Spiele, Bücher und Lieder. Sie werden gemeinsam betreut und mit dem Leben in ihrem Wohnquartier vertraut gemacht, wobei auch durch die Alltagstätigkeiten Sprache gefördert wird. Der Lernerfolg der Kinder kann von den Eltern begleitet werden und die Eltern lernen gemeinsam mit den Kindern Deutsch.

Träger: Das kommunale Integrationszentrum in Kooperation mit den Familienzentren und den Kindertageseinrichtungen aller Träger. 

Demokratie erleben in Hagen
Vermittlung der Werte unserer Gesellschaft durch Jugendliche für Jugendliche

Die Stadt Hagen und der Jugendring Hagen e.V. führen das Bundesprogramm „Demokratie Leben“ durch.

Durch dieses Programm werden Projekte von Jugendlichen und für Jugendliche zu den Themen Toleranz, Gewaltprävention, Salafismus-Prävention, interkulturelle Kompetenz etc. gefördert. Es gibt ein eigenes Jugendforum, das über ein Budget für Jugendprojekte verfügt. Einmal jährlich wird eine Demokratiekonferenz durchgeführt. Ab dem Förderjahr 2016 muss die Bundesförderung durch Drittmittel ergänzt werden. Hierfür werden Mittel in Höhe von 5.000 € benötigt, die vollständig für Hagener Jugendprojekte eingesetzt werden. Die Fördermittel von 5.000 € werden ergänzt durch Bundesmittel. Wegen der Haushaltslage der Stadt kann die Stadt die Maßnahme nicht fördern. Durch die Förderung werden insgesamt 25.000 € für die Jugendförderung zur Verfügung stehen.

Träger: Jugendring-Hagen

Internationaler Mozart Musikwettbewerb Hagen

Gefördert wird ein wichtiges musikalisches Ereignis in Hagen. Die Kinder und Jugendlichen kommen aus vielen europäischen Ländern. An diesem Wettbewerb mit klassischen Instrumenten werden sich über 100 Jugendliche z.B. aus Irland, Spanien, Frankreich, Österreich, Deutschland aber auch aus Korea, China und Russland beteiligen.

Der Wettbewerb dient der Förderung von Kindern und Jugendlichen und ist durch seine Internationalität ein Beitrag zur Völkerverständigung. Auch die Jury ist international besetzt. Sowohl der musikalische Auftakt wie auch das Konzert werden öffentliche Veranstaltungen sein. Die Schirmherrschaft hat der Oberbürgermeister der Stadt Hagen Herr Erik. O. Schulz übernommen. Die Durchführung des Wettbewerb und der Veranstaltungen erfolgt in Kooperation mit dem philharmonischen Orchester Hagen. Das Projekt dient auch dazu, Kammermusik für Jugendliche in Hagen erlebbar zu machen und gemeinsam mit den Partnern, wie z.B. der Musikschule und dem philharmonischen Orchester, die verbindende Kraft der Musik den Jugendlichen verschiedener Nationalitäten in Hagen zu vermitteln.

Träger: Gemeinnütziger Verein „Internationales Kammermusikfestival Hagen e.V.

Der Vorsitzende des Lions-Clubs Hagen-Mark, Herr Ekkehard Quast, der langjährige Organisator der Aktion  betonte, dass durch die aktuelle Flüchtlingssituation die Förderung von Kindern und Jugendprojekten durch die Zivilgesellschaft zwingend erforderlich ist. Mit der Adventskalenderaktion werden benachteiligte Kinder und Jugendliche seit Jahren im Raum Hagen geholfen. Es soll deutlich gemacht werden, dass sie gerade in diesen schwierigen Zeiten der sozialen und kulturellen Förderung bedürfen. Die Anzahl der Kinder der Flüchtlinge die dringend Hilfe benötigen, belegt die Notwendigkeit der Förderung. Die Hilfe kann jedoch nicht von privater Seite alleine geleistet werden. Trotz aller notwendigen Sparmaßnahmen besteht für Hagen – einer Stadt, die im NRW-Vergleich einen besonders hohen Anteil von Mitbürgern mit Migrationshintergrund aufweist – die Verpflichtung, Kindern und Jugendlichen die notwendige Förderung zuteil werden zu lassen.

Durch die dramatische Finanzsituation der Stadt Hagen besteht die Gefahr, dass  Kinder und Jugendliche benachteiligt werden und das Gebot der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse missachtet wird. Dies kann zur Folge haben, dass gerade junge Menschen und Familien die Stadt verlassen und wegziehen.

Nur durch Bildung und die Möglichkeit der kulturellen Teilhabe lassen sich die Wertvorstellungen unserer Gesellschaft vermitteln. Deshalb ist die Stadt und das Land NRW verpflichtet, die notwendige Infrastruktur zu finanzieren. Nur so können die notwendigen Voraussetzungen für die willkommene Aufnahme der Flüchtlinge geschaffen werden. Es wird nur Verbindung und mit Unterstützung der Zivilgesellschaft gelingen, eine „Willkommenskultur“ zu entwickeln.

Ohne funktionierende Kindergärten, Schulen und Kultureinrichtungen, wie die Musikschule, die Bücherei, die Museen und das Theater mit dem Lutz, dem Ballett und dem Philharmonischen Orchester wird  diese Vermittlung und Entwicklung scheitern.

 

Bildquelle: Andreas Hermsdorf  / pixelio.de